In vielen Unternehmen werden retrospektive Methoden genutzt, um Arbeits- und Prozessabläufe zu verbessern. Heute möchten wir Dir gerne 10 Beispiele zeigen, die Deine Retrospektiven spannend machen.
Zu Beginn gehen wir jedoch noch einmal ganz kurz darauf ein, was eine Retrospektive ist, warum sie wichtig ist und wie der Standard-Ablauf aussieht.
Beginnen wir doch mit einer Erklärung à la Wikipedia.
Retrospektive leitet sich von dem lateinischen Wort retrospectare ab. Das bedeutet auf gut Deutsch „zurückblicken“. Retrospektive bezeichnet einen Rückblick auf bereits geschehene Ereignisse.
In unserem Fall ist dieses bereits geschehene Ereignis eine Zusammenarbeit im Team.
Wenn Du in einem Team arbeitest, oder ein Team für eine Zusammenarbeit erstellst, soll dieses Team gemeinsam ein Ziel erreichen. Und das ist oft gar nicht so einfach. Denn zusammenarbeiten will gelernt sein! Viele Individuen in ein effektives Team zu verwandeln, kann ziemlich harte Arbeit sein.
In einer Retrospektive wird auf die gemeinsame Zusammenarbeit zurückgeblickt, um das Team und die Arbeitsprozesse zu verbessern.
Möchtest Du mehr Allgemeines über die Retrospektive wissen, sieh Dir gerne unseren Blogartikel dazu an.
Jede Retrospektive hat gewisse Standardelemente. Es gibt unter anderem einen Moderator, der die Retrospektive leitet. Nach einer kurzen Einführung und einem Rückblick beginnt der Hauptteil.
Genau für diesen Hauptteil haben wir tolle Retrospektive Beispiele für Dich gesammelt. Dazu kommen wir gleich.
Der Moderator stellt die Retrospektiven-Fragen und schreibt oder zeichnet auf einem Flipchart bzw. Whiteboard. Im nächsten Schritt werden die Lösungsansätze und Möglichkeiten sortiert. Darauf folgt der Abschluss der Retrospektive.
In diesem Artikel haben wir die 10 besten Retrospektive Beispiele für Dich gesammelt. Mit einem dieser Beispiele wird Deine nächste Retrospektive garantiert ein Erfolg!
Bei einer Standard Retrospektive werden folgende Fragen gestellt:
Um eine positive Denkweise für den weiteren Verlauf zu erzeugen, sind die ersten Fragen positiver Natur.
Wurden die vier Fragen nacheinander beantwortet, entsteht ein klares Bild vom letzten Sprint und den zu treffenden Maßnahmen.
Bei dieser Methode wird das Flipchart oder Whiteboard in drei Bereiche aufgeteilt.
Im ersten Bereich werden alle Dinge eingetragen, die einigermaßen gut liefen, aber noch verbessert werden müssen.
Im zweiten Bereich finden alle Dinge Platz, die wirklich gut liefen und an denen nichts verbessert werden muss.
Im letzten Bereich wird alles eingetragen, was im letzten Sprint nicht positiv zum Endergebnis beigetragen hat.
Der Moderator sammelt alle Feststellungen der Teammitglieder, zum Beispiel auf Post-its. Diese ordnet er dann dem entsprechenden Bereich zu.
Anschließend wird in der Gruppe darüber gesprochen, wie Verbesserungen für den nächsten Sprint erzielt werden können.
Hier zeichnet der Moderator zu Beginn der Retrospektive einen Seestern auf. Oder einfach nur einen Stern, wenn man nicht so schön zeichnen kann. Diese Methode beschäftigt sich mit 5 Fragen, die je einem „Arm“ des Seesterns zugeordnet werden.
Die 5 Fragen lauten:
Jedes Teammitglied notiert auf Post-its seine Antworten zu diesen Fragen. Anschließend werden die Antworten an den jeweiligen Seestern-Arm geklebt.
Mit dieser Methode sind die Antworten und Meinungen aller Teammitglieder transparent.
Möchtest Du diese Methode etwas übersichtlicher gestalten? Das funktioniert gut, indem Du eine Frage nach der anderen beantworten lässt. Du beginnst etwa mit „Was müssen wir fortsetzen?“.
Jedes Teammitglied schreibt seine Antwort auf und nachdem alle Post-its aufgeklebt wurden, startet eine offene Diskussion. Diese solltest Du von vornherein zeitlich begrenzen, beispielsweise haben die Teammitglieder dafür 10 Minuten Zeit. Sind sich bei einem Punkt alle einig, bedeutet das, dass dieser Punkt auf jeden Fall fortgesetzt wird.
Die nächste Methode nennt sich „Der Drache“. Der Moderator zeichnet zu Beginn der Retrospektive einen Drachen auf. Keinen Feuer speienden, sondern so einen, den jeder von uns als Kind hatte.
Dieser Drache symbolisiert alle positiven Dinge, die das Team ausmachen. Inklusive der Tätigkeiten, die das Team fortsetzen möchte.
Die Hindernisse des letzten Sprints werden durch Stromleitungen dargestellt, in denen sich der Drache verfängt. Diese stellen die Hindernisse auf Unternehmensebene dar.
Danach kommen immer mehr Stromleitungen dazu, die die Hindernisse auf Teamebene darstellen. Irgendwann wird der Drache wahrscheinlich in einem großen Knäuel aus Stromleitungen festhängen.
Mit dieser Methode kannst Du gut erkennen, was das Team fortsetzen möchte und womit es zufrieden war. Ebenfalls siehst Du, auf welcher Ebene die Hindernisse vorliegen. So können die zu treffenden Maßnahmen konkret formuliert werden.
Kennst Du Story Cubes? Story Cubes sind Würfel, die statt der Augen verschiedene Symbole zeigen. Symbole könnten etwa eine Sternschnuppe, ein Schlüssel, eine Sprechblase oder ein trauriges Gesicht sein. Ein Set von Story Cubes besteht aus neun Würfeln.
Jedes Teammitglied würfelt der Reihe nach mit allen neun Würfeln. Diese neun Würfel werden dann in drei Phasen aufgeteilt.
Anhand der gewürfelten Symbole und der Zuteilung zu den verschiedenen Phasen des Sprints erstellt das Teammitglied einen Bericht. Ist der Bericht zu Ende, darf die nächste Person würfeln.
Bei dieser Methode sehen wir gleich mehrere Vorteile. Erstens macht das Würfeln der Symbole Spaß und jedes Mitglied hat einen aktiven Part. Zweitens ist es sehr spannend und auch lustig, einen Bericht aus den gewürfelten Symbolen zu erstellen. Und drittens sind die Berichte durch diese Art und Weise strukturiert und bleiben leicht im Gedächtnis.
Bei der nächsten Methode zeichnet der Moderator einen Rennwagen auf, der von einem Fallschirm gebremst wird. Jedes Mitglied des Teams schreibt nun auf Post-its die Dinge auf, die:
Du kannst Dir wahrscheinlich schon denken, was als Nächstes kommt. Die Dinge, die für Antrieb gesorgt haben, werden auf den Rennwagen geklebt. Die Dinge, die das Team eher gebremst haben, werden auf den Fallschirm geklebt.
Nachdem alle Post-its aufgeklebt wurden, wird in der Gruppe darüber gesprochen, wie ihr Verbesserungen erreichen könnt.
K.A.L.M. steht für Keep, Add, Less, More. Übersetzt bedeutet es so viel wie behalten, hinzufügen, vermindern, steigern.
Die Worte Keep, Add, Less und More werden untereinander auf ein Whiteboard geschrieben. Die Mitglieder des Teams schreiben ihre Punkte auf Post-its und kleben diese unter die entsprechende Überschrift.
Auf diese Weise kannst Du alle Punkte visuell darstellen und die Diskussion kann beginnen.
Bei diesem Beispiel zeichnet der Moderator eine Schachtel auf. In dieser Schachtel befinden sich alle Tätigkeiten des Teams während des letzten Sprints.
Der restliche Platz auf dem Flipchart oder dem Whiteboard wird in drei Bereiche aufgeteilt.
Arbeitet ihr offline in einem Team, kannst Du auch eine reale Schachtel aufstellen. Während des Sprints kann jedes Teammitglied Notizzettel in diese Schachtel werfen, wenn ihm etwas Wichtiges auffällt. Nach dem Sprint, bzw. während der Retrospektive wird diese Schachtel geöffnet und die verschiedenen Notizzettel werden den jeweiligen Bereichen zugeordnet.
Wir haben noch ein tolles Beispiel für Dich, wenn ihr offline zusammenarbeitet. Dieses Beispiel wird bei Deinen Mitarbeitern und Kollegen bestimmt besonders gut ankommen.
Diese Methode nennt sich die „M&M-Methode“. Der Moderator schüttet den Inhalt einer M&M-Packung in eine Schüssel. Jedes Teammitglied wird gebeten, ein M&M aus der Schüssel zu nehmen.
Den verschiedenen Farben der M&M’s werden Kategorien zugeordnet. Das könnte beispielsweise so aussehen:
Nachdem das jeweilige Teammitglied seine Frage beantwortet hat, darf er das M&M natürlich essen.
Bei diesem Beispiel für eine Retrospektive wird zu Beginn eine Zeitleiste aufgezeichnet. Diese stellt den Sprint dar. Auf der Zeitleiste werden wichtige Meilensteine während des Sprints eingezeichnet.
Oberhalb der Leiste wird ein glückliches Smiley aufgezeichnet, darunter ein trauriges Smiley. Jedes Teammitglied hat nun die Aufgabe, auf verschiedenen Post-its seine Erfahrungen zu notieren. Positive Aspekte werden oberhalb der Zeitleiste aufgeklebt, negative Aspekte darunter.
Für dieses Beispiel haben wir noch einen Tipp für Dich. Nutze verschiedenfarbige Post-its. Etwa gelbe Post-its für alle Aspekte, die den Prozess betreffen. Blaue Post-its für alles, was die Teammitglieder betrifft, blaue Post-its für alle externen Einflüsse und so weiter.
Durch diese Methode werden alle Punkte wunderbar visualisiert und schon kann die Diskussion starten.
Eine Retrospektive ist ein strukturiertes Meeting, bei dem ein Team gemeinsam auf vergangene Projekte oder Zeiträume zurückblickt, um Erkenntnisse zu gewinnen und Verbesserungen zu identifizieren.
Retrospektiven ermöglichen es Teams, konkrete Aktionen zur Verbesserung der Zusammenarbeit, Prozesse und Leistung zu identifizieren und umzusetzen.
Virtuelle Tools ermöglichen es Teams, auch aus der Ferne effektiv Retrospektiven durchzuführen und die Vorteile der Reflexion und Verbesserung zu nutzen.
Die reflektierende Praxis ermöglicht es Teams, aus der Vergangenheit zu lernen und kontinuierlich effizienter, produktiver und zufriedener zu werden.